Die wichtigsten Konzepte der Umwelt- und Naturpädagogik

Umweltbildung
- steht der administrativen Umweltpolitik nahe
- Schwerpunkt in der Vermittlung von Ökobildungsinhalten bzw. sozialer oder technischer Problemlösungen auf Fragen der Ökokrise
- Ziel ist die Herausbildung eines Umweltbewusstseins und ökologischen Handelns.
- befasst sich mit typischen Umweltthemen
- wird in allen traditionellen Bildungseinrichtungen praktiziert.
- bleibt gegebenen Formen und Mitteln des Bildungssystems verhaftet.
- sieht die Wurzeln des ökologischen Desasters durch die Auswüchse industrieller Produktion und Lebensweise begründet
- seit der UN- Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ in Rio 1992 als „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BINE) konzipiert
Ökologisches Lernen
- gesellschaftliche Reaktion auf die Ökokrise in Form von selbstorganisiertem Lernen - findet sich
in Bürgerinitiativen und freien Schulen
- bedürfnisorientiertes Selbst- und Mitbestimmen von Lernprozessen und -inhalten
- bezieht unterschiedliche Ebenen von Lernen (emotionales, kognitives, physisches und soziales Lernen, Phantasie und
Kreativität) ganzheitlich mit ein.
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Wichtige Begriffe: Betroffenheit, Kompetenzmotivation, Aktions- und Produktorientierung, Einheit von Lernen und Handeln, Politische Ökologie
und Ganzheitlichkeit, Zukunftsorientierung
- Einbeziehung des Zusammenhangs zwischen Ökonomie und politischem Handeln und deren Wechselwirkungen
mit ökologischen Systemen.
- Fehlendes verbindliches, bzw. unscharfes Bildungsziel
Ökopädagogik
- praxisorientierte Bezugswissenschaft, die Erkenntnisse der Pädagogik aufbereitet und zur Vermittlung von
Natur- und Umweltverständnis zur Verfügung stellt
- sucht die Ursachen ökologischer Probleme in unseren grundsätzlichen Denk- und Handelsstrukturen und wendet sich
gegen die Fortsetzung ökonomistisch- technischer Naturausbeutung und der entsprechenden Gesellschaftsstrukturen.
- stellt sich gegen sozialtechnische Erziehungskonzepte und setzt sich einer
„Zwangsernährung mit Wissensstoff“, und der Hierarchie zwischen Lernenden und Lehrenden mittels eines „dialogischen
Verhältnisses“ entgegen
Naturpädagogik
- ganzheitlicher spielerischer oder meditativer Zugang zur Natur mit allen Sinnen
- Die eigentliche Aufgabe der Naturpädagogik besteht darin, im Kind die Liebe für die Natur und seine Mitwelt zu
wecken um so eine Werthaltung und Wertschätzung entwickeln zu können und der Entkopplung zwischen Mensch und
Natur entgegen zu wirken
- Kritik an der Naturpädagogik besteht darin, dass bloßes Naturerlebnis nicht genüge, um ein Bewusstsein für
die Bedrohung und die Schutzwürdigkeit der Natur zu entwickeln.
- Dieser Kritik ist entgegen zu halten, dass Wissen alleine auch nicht vor schweren Fehlern schützt
© Mag.a Silke Geroldinger 2007